Küssnacht (rad-net) – Bei der diesjährigen Tour de Suisse (UCI 2.UWT) kommt erstmals ein neues GPS-Tracking-System zum Einsatz, das die Sicherheit der Fahrer verbessern soll. Sowohl bei der Männer- als auch bei der Frauen-Rundfahrt sind sämtliche Fahrerinnen und Fahrer sowie Begleitfahrzeuge mit kleinen GPS-Geräten ausgestattet. Ziel ist es, Stürze oder Notfälle schneller zu erkennen und im Ernstfall gezielter reagieren zu können.
Die Tracker schlagen automatisch Alarm, wenn ein Fahrer über einen bestimmten Zeitraum hinweg stillsteht, sich ungewöhnlich langsam bewegt oder sich weit vom vorgesehenen Kurs entfernt. Diese Informationen werden in einem eigens eingerichteten Sicherheitszentrum in Echtzeit ausgewertet und mit TV-Bildern, Wetterdaten und Streckenprofilen abgeglichen. So sollen Unfälle schneller erkannt und Hilfsmaßnahmen frühzeitig eingeleitet werden.
Hintergrund für die Einführung des Systems sind mehrere tragische Vorfälle in der Vergangenheit. Die jüngsten Beispiele sind der Tod des Schweizers Gino Mäder, der vor zwei Jahren bei der Tour de Suisse in einer Abfahrt verunglückte, sowie der der 18-jährigen Muriel Furrer, die bei der letztjährigen Weltmeisterschaft in Zürich ebenfalls in einer Abfahrt stürzte, nicht gefunden werden konnte und auf tragische Weise ums Leben kam. Die Organisatoren der Tour de Suisse zeigen nun eine wichtige Reaktion auf die tragischen, möglicherweise vermeidbaren Vorfälle der Vergangenheit.
Die Nutzung des Systems ist freiwillig – dennoch haben alle Teams einer Teilnahme zugestimmt. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 53.000 Euro. Die UCI begrüßt das Vorhaben ausdrücklich und prüft derzeit, ob das GPS-System auch bei künftigen Rennen, etwa der Straßen-Weltmeisterschaft 2025 in Ruanda, zum Einsatz kommen kann.
Mit der Maßnahme setzt die Tour de Suisse ein Signal in Richtung moderner Sicherheitsstandards. Ob sich das Modell langfristig etabliert, wird sich nach der Auswertung der ersten Erfahrungen zeigen.
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