Puerto de Navacerrada (rad-net) - Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) steht vorm Gesamtsieg bei er Vuelta a España. Auf der vorletzten Etappe, die mit einer Bergankunft am Puerto de Navacerrada endete, holte der Däne mit einem Etappensieg noch einmal etwas Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Joao Almeida (UAE-Team Emirates-XRG) heraus.
Die Abstände an der Spitze der Gesamtwertung waren vor der Etappe noch relativ gering. Almeida schien mit nur 44 Sekunden Rückstand noch Chancen auf das Rote Trikot zu haben, während Tom Pidcock (Q36.5) und Jai Hindley (Red Bull-Bora-hansgrohe) um den dritten Platz auf dem Podium kämpften. Damit war ein spannendes Finale am Schlussanstieg vorprogrammiert.
Doch zunächst bestimmte eine sehr große Ausreißergruppe mit rund 30 Fahrern um Egan Bernal (Ineos Grenadiers) das Geschehen. UAE und Red Bull-Bora-hansgrohe sorgten jedoch dafür, dass der Abstand nie größer als zwei Minuten wurde. Auf der Anfahrt zum Puerto de Navacerrada, auch als Bola del Mundo bekannt, wurde ein großer Teil der ursprünglichen Spitzengruppe vom Peloton eingeholt. Dort gab weiterhin UAE das Tempo vor. Am Fuße des Schlussanstiegs lagen nur noch Bernal, Giulio Ciccone (Lidl-Trek), Mikel Landa (Soudal-Quick Step) und Jardi Van der Lee (EF Education-EasyPost) vor dem Hauptfeld.
Leider erreichten die vier Fahrer den Fuß des Schlussanstiegs nicht ohne Probleme. Ein großer pro-palästinensischer Protest verursachte eine Straßensperre. Mehrere Demonstranten schienen sogar auf die Fahrer zuzustürmen und sie zu gefährden. Glücklicherweise endete es glimpflich. Kurz darauf konnte auch das Peloton die Demonstranten passieren, wenngleich auch nicht problemlos.
Etwa drei Kilometer vor dem Ziel begannen die steilsten Stellen des Berges und die letzten beiden Ausreißer wurden eingeholt. Die Favoritengruppe lichtete sich angeführt von Vinegaard rasch und dezimierte sich auf den Dänen selbst sowie Hindley, Pidcock und Sepp Kuss (Visma-Lease a Bike). Almeida musste sein eigenes Tempo fahren.
Bei noch zwei zu fahrenden Kilometern attackierte Hindley, um Pidcock noch vom dritten Gesamtrang zu verdrängen. Pidcock hatte Mühe, hielt den Schaden aber in Grenzen. Nur Vingegaard konnte scheinbar problemlos Hindley folgen. Einen Kilometer vor dem Ziel attackierte Vingegaard selbst und gewann die Etappe mit elf Sekunden Vorsprung vor Kuss und 13 Sekunden vor Hindley. Pidcock überquerte als Vierter mit 18 Sekunden Rückstand den Zielstrich, Almeida wurde Fünfter mit 22 Sekunden Rückstand.
Vor der morgigen Schlussetappe in Madrid liegt Vingegaard im Gesamtklassement nun 1:16 Minuten vor Almeida und 3:11 Minuten vor Pidcock.
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