Fréjus (rad-net) - Eindrucksvoll hat Daniel Geismayr von Centurion-Vaude beim 
Marathon des Roc d’Azur in Fréjus, Frankreich, seine tolle Spätform unter Beweis 
gestellt. Der Marathon-WM-Dritte gewann das 86 Kilometer lange Rennen der UCI 
Marathon Serie mit deutlichen 2:48 Minuten Vorsprung auf Weltmeister Alban 
Lakata (Topeak-Ergon). Der Italiener Fabian Rabensteiner (Trek Selle San 
Marco) kam mit weiteren 16 Sekunden Rückstand auf den dritten Rang. Bei den Damen war Annika 
Langvad (Specialized Racing) erfolgreich. 
Im Vorjahr mussten sich die beiden Österreicher noch dem Franzosen Julien 
Trarieux beugen, diesmal feierten sie einen Doppelsieg. Allerdings trennten sich 
die Wege von Geismayr und Lakata bereits in der Anfangsphase. Der spätere Sieger 
hatte gemeinsam mit Nicola Rohrbach (goldwurstpower.ch/Felt) und U23-Weltmeister 
Sam Gaze (Specialized Racing) eine kleine Lücke gerissen. Gaze fiel dann aber 
rasch wieder zurück, während auf der einen Seite Rohrbach einen Defekt erlitt 
und andererseits Hector Paez von hinten aufschließen konnte.
Nach einer Abfahrt, 
die Geismayr in führender Position angegangen war, kam ihm der Südamerikaner 
jedoch abhanden. Das war nach gut 20 Kilometern. «Als er nicht mehr kam, dachte 
ich, dann probierst du es halt mal. Eigentlich dachte ich nicht, dass ich 
alleine durchkomme, aber als mir dann 30 Sekunden Vorsprung gemeldet wurde, habe 
ich dran geglaubt, dass es klappen könnte und bin voll gefahren», erklärt Daniel 
Geismayr, wie es zu seinem rund 60 Kilometer langen Solo zum ersten Sieg beim 
Roc d’Azur gekommen ist. «Richtig cool. Ich war Vierter, Dritter und jetzt habe 
ich es gewonnen. Das war immer mal mein Ziel», so Geismayr. «Es war ein 
perfekter Tag. So macht es natürlich Spaß.» 
Käß in der Verfolger-Gruppe
Hector Paez blieb noch längere Zeit an zweiter Position, möglicherweise mit 
technischen Problemen. «Sein Rad hat Geräusche gemacht», bemerkte jedenfalls 
Alban Lakata, als er den Kolumbianer passierte. Das war allerdings erst rund 15 
Kilometer vor dem Ziel. Der Mann im Regenbogen-Jersey hatte sich in der 
Verfolgergruppe aufgehalten, dann aber einen Rückstand kassiert. Jochen Käß (Centurion-Vaude) 
war lange mit den Italienern Damiano Ferraro und Fabian Rabensteiner zwischen 
Position drei und fünf unterwegs, bis dann Lakata mit dem Italiener Michele 
Casagrande und Simon Stiebjahn (Team Bulls) von hinten aufschließen konnten. Das 
war aber erst zwischen Kilometer 65 und 70.
Im Viererpack erreichten sie wenig 
später Paez, der sich widerstandslos durchreichen ließ. Ferraro fiel zurück und 
später konnte auch Jochen Käß dann den Anschluss nicht mehr halten. Simon 
Stiebjahn hatte das Pech, dass ihm in dieser Phase zweimal die Kette herunter 
fiel, was auch Jochen Käß die Gelegenheit gab, den Deutschen Vize-Meister im 
Marathon wieder zu überholen und sich schließlich Rang vier (4:02) sichern.
«Mit Platz zwei nimmer gerechnet»
Lakata hatte bei seiner Tempoverschärfung eine kleine Lücke aufgetan, die er mit 
seinen Qualitäten in Flachpassagen noch etwas ausbauen konnte. 
«Ich habe mit einem zweiten Platz nimmer gerechnet, weil ich mich nicht mehr 
ganz so in Form fühle. Aber ich habe es mir gut eingeteilt und es hat sich 
ausgezahlt. Ich bin in der Gruppe zwar immer mal wieder etwas aufgehalten 
worden, aber für den Sieg hätte es auch so nicht gereicht. Ich bin sehr 
zufrieden mit Platz zwei», kommentierte Lakata, der auch im Vorjahr auf diesem 
Platz ins Ziel gekommen war. 
Jochen Käß hatte nach dem Erfolg beim Swiss Epic zwei Wochen lang an einem 
Infekt laboriert und war deshalb mit seinem Resultat «letztlich zufrieden», wie 
er sagte. «Schade, dass ich da kurz nicht mehr mitgehen konnte, aber es schon 
okay. Es macht einfach Spaß hier zu fahren.» 
Stiebjahns Pech mit der Kette
Simon Stiebjahn kam als Fünfter (+5:14) ins Ziel. «Am Anfang dachte 
ich, hier bin ich im falschen Film, so schnell sind die los gefahren. Aber am 
zweiten Anstieg kam ich gut zurecht und war immer an Albans Hinterrad. Schade, 
dass mir die Kette runter fiel, damit war das Podest weg, aber sonst bin ich 
eigentlich ganz zufrieden.»
Sein Teamkollege Martin Frey hatte auch lange noch Anschluss an die Lakata-Gruppe, 
musste aber in der entscheidenden Phase abreißen lassen und wurde am Ende 
Zehnter (+8:40)
Moritz Milatz hatte gerade den Anschluss an die Verfolger hergestellt, als 
Lakata das Tempo hochdrehte, was den Freiburger den Anschluss kostete. Er wurde 
Achter (+6:43). 
Markus Bauer: Sturz und drei Stiche
Sein Kreidler-Teamkollege Markus Bauer stürzte und musste sich im Krankenhaus 
das Knie mit drei Stichen nähen lassen. «Es ist nicht mega schlimm, aber 
ärgerlich. Obwohl ich sagen muss, dass für mich das Rennen schon vorher beendet 
war, weil ich mich nicht in der Lage gefühlt habe, um die Positionen 
mitzukämpfen», sagte der Deutsche Marathon-Meister. 
Damen: Schwing auf Rang fünf
Bei den Damen siegte Annika Langvad 15:23 Minuten vor Hildegunn Hovdenak aus 
Norwegen und 18:26 Minuten vor Maria Christina Nisi aus Italien. Katrin Schwing (Trek) erreichte das Ziel als Fünfte (+28:09), Bettina Janas 
(sportograf.com) als Neunte (+53:15).