Rio de Janeiro (rad-net) - Ab dem morgigen Donnerstag finden in Rio de Janeiro (Brasilien) die Bahn-Weltmeisterschaften der Para-Cycler statt. An den vier Wettkampftagen fahren hoffen die vier deutschen Athletinnen und Athleten auf Edelmetall. Neuerungen im Wettkampfplan würden den Deutschen in die Karten spielen.
Der Sprint-Wettbewerb über drei Runden ist neu. Im Zeitfahren gibt es nur noch die 1000-Meter-Distanz. Nicht mehr im Wettkampfprogramm ist die Einerverfolgung über 4000 Meter.
Maike Hausberger (C2), Fabian Döring (C4), Jakob Klinge (C5) und Manuel Korber (C3) werden die deutschen Farben vertreten. «Die WM ist quantitativ nicht so umfangreich besetzt wie im Vorjahr, da viele europäische Teams aufgrund der hohen Kosten die Reise nach Brasilien nicht auf sich nehmen. Starke Mannschaften wie Großbritannien werden zwar wie immer eine große Herausforderung für uns sein, aber ich traue uns zu, dass wir in allen Rennen ganz vorne mitfahren.»
Hausberger, die bei den Paralympics 2024 in Paris auf der Bahn die Bronzemedaille über die 500 Meter gewonnen hat, will erneut angreifen. «Es ist definitiv mein Ziel, eine WM-Medaille zu holen. Das sollte unter den gegebenen Umständen und in meiner aktuellen Form auch drin sein», so die 30-Jährige. Döring hatte bei der WM 2024 als Vierter im Ausscheidungsfahren eine Medaille knapp verpasst. Dörings Rezept für eine möglich WM-Medaille ist der «Fokus auf Präzision, Schnelligkeit und mentale Stärke».
Auch Klinge rechnet sich Chancen im Scratch und im 1000-Meter-Zeitfahren aus: «Ich kann in die Top Fünf fahren, wenn alles gut läuft. Die direkte Vorbereitung auf die Bahn war zwar überschaubar, weil der Fokus auf der Straßen-WM in Belgien lag, aber ich freue mich extrem auf Rio. Die Sicherheit, dass ich die Kaderplatzierung bereits erfüllt habe, gibt mir gleichzeitig Ruhe und Motivation. Ich will jetzt zum Abschluss der Saison noch mal alles abrufen.»
Im vergangenen Jahr waren möglichst viele Punkte für die Paralympics das WM-Ziel. Drei Medaillen sprangen am Ende heraus. Doch weder Pierre Senska (zwei Medaillen) noch das Tandem Thomas Ulbricht/Robert Förstemann (eine Medaille) nehmen in diesem Jahr an der Bahn-WM teil. Ulbricht und Förstemann haben sich entschieden, nicht mehr zusammen zu fahren.
Dieses Mal gehe es darum, die Abläufe zu perfektionieren und zu sehen, wo die deutschen Athleten im internationalen Vergleich stehen. «Wir haben nur noch drei internationale Bahn-Wettkämpfe bis zu den Paralympics in den USA. Die WM bietet uns die Gelegenheit, um an technischen und taktischen Aspekten zu feilen und unter Wettkampfbedingungen zu fahren. Das kann man im Training nicht simulieren», betont Bundestrainer Gregor Lang.
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