Aigle (rad-net) – Der Radsportweltverband UCI hat seinen Jahresbericht für 2024 veröffentlicht und zieht darin eine überwiegend positive Bilanz. Neben sportlichen Höhepunkten, wie den Olympischen Spielen in Paris und den ersten gemeinsamen Weltmeisterschaften im Straßenradsport und Para-Radsport in Zürich, hebt der Verband auch Fortschritte bei Sicherheit, Integrität und Finanzen hervor.
Ein sportliches Highlight war die starke Präsenz des Radsports bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris. Fünf Disziplinen waren bei Olympia vertreten, zwei bei den Paralympics. Zudem feierte der Verband im französischen Châtel die Premiere der Snow-Bike-Weltmeisterschaften. In Zürich fanden erstmals die Weltmeisterschaften für Straßen- und Para-Straßenradsport gemeinsam statt – ein Schritt in Richtung mehr Inklusion im Spitzensport.
Im Bereich Sicherheit wurden neue Maßnahmen im Einklang mit der UCI-Agenda 2030 und den Empfehlungen der Sicherheitsinitiative SafeR umgesetzt – sowohl bei Frauen- als auch bei Männerrennen. Ziel sei es, mit Forschung, Tests und Austausch langfristig die Sicherheit bei Profirennen zu erhöhen.
Auch das Thema Integrität wurde weiter in den Fokus gerückt. Die neue Kampagne «Fair Cycling» ist Teil des dreigliedrigen UCI-Programms «Cycling Integrity» und soll für alle Formen der Manipulation im Wettkampf sensibilisieren.
In der Organisationsführung wurde die UCI beim internationalen Vergleich der Sportverbände (durchgeführt von der ASOIF) erneut unter den besten Verbänden gelistet, mit nur einem Punkt Rückstand auf die Spitzenposition. Der Bericht enthält zudem Angaben zur Struktur des Verbands, zu Disziplinen, Mitgliedsverbänden und den Ergebnissen aller UCI-Rennserien.
Finanziell verzeichnete die UCI im Olympiajahr 2024 einen Jahresüberschuss von 25,9 Millionen Schweizer Franken. Die Einnahmen aus den Olympischen Spielen in Paris beliefen sich auf 25,7 Millionen US-Dollar – rund 1,4 Millionen mehr als 2021 in Tokio. Diese Mittel sollen bis 2028 gezielt in die Entwicklungs- und Ausbildungsprojekte des UCI World Cycling Centre (WCC) fließen.
Abseits der Olympia-Einnahmen erzielte die UCI im Zyklus 2021 bis 2024 ein Plus von 9,1 Millionen Franken. Die Rücklagen des Verbands belaufen sich inzwischen auf rund 53,2 Millionen Franken (ohne Immobilien). Dies ist ein Rekordwert, der deutlich über dem vom Management angestrebten Niveau liegt.
Im Entwicklungsbereich eröffnete das WCC im vergangenen Jahr drei neue Satellitenzentren in Neuseeland, China und Peru. Parallel wurde das Projekt «Africa 2025» intensiviert, das junge afrikanische Talente gezielt auf die Straßen-Weltmeisterschaften 2025 im ruandischen Kigali vorbereitet.
UCI-Präsident David Lappartient zeigte sich zufrieden: «Die Agenda 2030 gibt uns klare Leitlinien, um den Radsport weltweit voranzubringen. Die Premiere der Snow-Bike-WM und die erfolgreichen Spiele in Paris waren wichtige Meilensteine. Nun blicken wir gespannt auf die WM in Kigali – die erste auf afrikanischem Boden.»
Auch UCI-Generaldirektorin Amina Lanaya betonte die positive Entwicklung: «Wir haben 2024 große Fortschritte gemacht – sportlich und organisatorisch. Besonders die gemeinsame WM in Zürich war ein starkes Signal für mehr Inklusion. Dank solider Haushaltsführung können wir unsere Ziele weiter mit Zuversicht verfolgen.»
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