Rimouski (rad-net) – Der Franzose Bryan Coquard (Cofidis) hat beim Zwischensprint der dritten Etappe der Tour de France (UCI 2.UWT) ungewollt einen folgenschweren Sturz ausgelöst, bei dem Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) schwer zu Fall kam. Der Träger des Grünen Trikots zog sich dabei einen verschobenen Schlüsselbeinbruch zu und musste die Frankreich-Rundfahrt vorzeitig beenden.
Coquard geriet in der hektischen Sprintphase mit Laurenz Rex (Intermarché-Wanty) aneinander, verlor kurz das Gleichgewicht und brachte so unabsichtlich den hinter ihm fahrenden Philipsen zu Fall. Obwohl Coquard den Sturz nicht direkt verursachte, wurde ihm von der Jury ein «irregular sprint» zur Last gelegt. Er erhielt eine Verwarnung (gelbe Karte) sowie eine Geldstrafe von 500 Schweizer Franken. Eine zweite gelbe Karte im weiteren Verlauf der Tour würde zur Disqualifikation führen.
«Es war definitiv kein guter Tag», sagte ein sichtlich mitgenommener Coquard im Ziel gegenüber den Medienvertretern. «Ich habe mir die Bilder angeschaut, aber weiß selbst nicht genau, was passiert ist. Ich wurde aus dem Gleichgewicht gebracht und habe fast meinen Schuh verloren. Natürlich war das nicht meine Absicht, ich wollte kein Risiko eingehen. Es tut mir sehr leid für Jasper und das Team Alpecin-Deceuninck.»
Bei Alpecin-Deceuninck reagierte man mit Bedauern, ohne Vorwürfe zu erheben. «Jasper ist einfach das Opfer eines unglücklichen Rennzwischenfalls. Es bringt nichts, jetzt mit dem Finger auf jemanden zu zeigen», erklärte Teammanager Philip Roodhooft. Auch das Team Intermarché-Wanty, dessen Fahrer Rex an der Szene beteiligt war, sprach von einem «normalen Rennunfall» bei hohem Tempo.
Philipsen muss sich aufgrund seiner Verletzung einer Operation unterziehen. Der Belgier zählte zu den Topfavoriten auf weitere Sprintetappensiege bei dieser Tour. Im letzten Jahr gewann er drei Etappen bei der Frankreich-Rundfahrt. Sein Ausfall bedeutet einen schweren Schlag für sein Team.
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