Dünkirchen (dpa) - Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious) hat auf der dritten Etappe der Tour de France den dritten Platz belegt. Europameister Tim Merlier (Soudal-Quick Step) war derweil nicht zu schlagen und holte den Tagessieg. Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) wurde Neunter.
Der deutsche Sprinter Bauhaus verpasste den Tagessieg als Drittplatzierter nach einem turbulenten Rennende mit vielen Stürzen. In den vergangenen Jahren war er immer wieder knapp an einem Etappensieg bei der Tour gescheitert. «Ich meine, wir sind hier bei der Tour und die anderen zwei, die vor mir sind - der eine hat auch ein spezielles Trikot an, also als Europameister - die sind schon ein bisschen besser als ich, deswegen Dritter ist schon ganz gut», sagte der 30 Jahre alte Bauhaus in der ARD.
Überschattet wurde die 178,3 Kilometer lange Etappe von Valenciennes nach Dünkirchen vom sturzbedingten Ausscheiden von Top-Sprinter Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck). Bauhaus habe Philipsen auf der Straße liegen sehen, aber nicht den Sturz selbst gesehen. Der Belgier war kurz vor dem Zwischensprint nach einem Rempler zu Fall gekommen und musste das Rennen aufgeben. Er fiel dabei auf die rechte Schulter, sein gesamtes Trikot war zerrissen - zahlreiche Abschürfungen waren zu sehen. Anschließend wurde er minutenlang vom Tour-Arzt behandelt.
Ausgelöst hatte den Sturz der Belgier Laurenz Rex aus dem Team um den deutschen Straßenrad-Meister Georg Zimmermann. Rex brachte den Cofidis-Fahrer Bryan Coquard aus der Balance, der Franzose kollidierte schließlich mit Philipsen, der nicht mehr ausweichen konnte. Teamchef Roodhooft wollte aber keine Schuldzuweisungen machen: «Zu diesem Zeitpunkt ist es nicht wirklich relevant, das zu analysieren. Jeder hat die Bilder gesehen», fügte er hinzu.
Damit verliert die Tour ihren besten Sprinter der letzten Jahre. 2024 hatte der 27-Jährige drei, 2023 sogar vier Etappen und das Grüne Trikot gewonnen. In Lille hatte er zum Auftakt überlegen gewonnen, einen Tag später übernahm sein Teamkollegen Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) mit dem Sieg in Boulogne-sur-Mer das Gelbe Trikot.
An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Änderungen. Der Niederländer Van der Poel steht weiter mit vier Sekunden vor Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE-Team Emirates-XRG) und sechs Sekunden vor Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) an der Spitze.
Am vierten Tour-Tag am Dienstag wartet ein anspruchsvolles Finale auf die Radprofis - dort könnten sich auch Pogacar und Vingegaard wieder auszeichnen. Auf den letzten 50 Kilometern von Amiens nach Rouen warten je zwei Anstiege der dritten und vierten Kategorie. Fünf Kilometer vor dem Ziel wartet dabei die gefürchtete Rampe von Saint-Hilaire mit bis zu 16 Prozent Steigung. Hier dürfte es zu einem Duell der Favoriten um Tadej Pogacar und Herausforderer Jonas Vingegaard kommen.
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