Crans Montana (rad-net) - Mit einer starken Mannschaft ist der deutsche Radsportverband (German Cycling) zur Mountainbike-Weltmeisterschaft im Kanton Wallis in der Schweiz gereist. Erstmals werden alle Entscheidungen in den MTB-Disziplinen - von Downhill über Marathon bis zur olympischen Disziplin Cross-Country - in der selben Region ausgetragen, so dass sich die Titelkämpfe auf 14 Tage erstrecken.
Ein Schwerpunkt liegt im Cross-Country. Hier hofft Bundestrainer Marc Schäfer in der Elite-Klasse auf Top-Acht-Platzierungen. Sowohl die Deutsche Meisterin Nina Graf als auch der Deutsche Meister der Männer Luca Schwarzbauer sowie auch Julian Schelb haben in dieser Saison mit sehr guten Resultaten in den Weltcups gezeigt, dass sie ganz vorn mitfahren können. «Wir haben sicherlich gute Chancen auf Top-Ergebnisse, das hat zum Beispiel auch Sina van Thiel als Dritte bei der EM [Frauen U23, Anm. d. Red.] unter Beweis gestellt. Sie kann wieder in die Medaillenränge fahren», so Schäfer, der in der männlichen U23-Klasse mit Paul Schehl einen Fahrer nominiert hat, der in diesem Jahr schon einen Weltcup gewinnen konnte. Auch Benjamin Krüger fuhr 2025 schon mehrmals aufs Weltcup-Podest.
Und in der Juniorenklasse hat Max Ebrecht bei den Europameisterschaften als Vierter nur knapp das Podium verpasst. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden der deutschen Meisterin Clara Müller im Rennen der Juniorinnen sein.
Aus allen Altersklassen wird Schäfer eine starke Staffel zusammenstellen, die wieder auf Medaillenjagd gehen will. Bei der EM belegten die Deutschen schon den Bronzerang, nur um eine Sekunde von den Schweizern geschlagen, die Silber gewannen.
Die Cross-Country-Wettbewerbe werden in Crans Montana ausgetragen, wo im vergangenen Jahr erstmals ein Weltcup stattfand. An den haben die Sportler jedoch keine guten Erinnerungen. «Der Kurs wurde sehr kritisiert, weil er zu gefährlich war und viele Stürze passiert sind», erinnert sich Schäfer, weiß aber auch, dass man den Parcours inzwischen entschärft hat. Anspruchsvoll bleibt er dennoch.
Zu den Top-Favoriten gehören die Lokalmatadoren aus der Schweiz, aber auch Mathieu van der Poel (Niederlande), der kürzlich beim Weltcup in Les Gets Sechster wurde. Bei den Frauen sind Europameisterin Jenny Rissveds (Schweden) und die niederländische Titelverteidigerin Puck Pieterse zu nennen. Die Schweizer erhoffen sich Vorteile durch die Heim-WM, was aber auch ein Nachteil sein kann. «Der Druck auf die Eidgenossen ist sicher groß», glaubt Schäfer.
Im Short Track, der in Zermatt ausgetragen wird, kommt es auf die richtige Taktik an. «Es gibt eine lange sehr enge Passage, da muss man gut positioniert sein», weiß Schäfer und erinnert an die Schweizer, die bei der EM einen Fahrer vorn rausgeschickt - und hinten «zugemacht» haben, so dass die Konkurrenz nicht mehr vorbeikam.
Die Verteilung von Short Track und Cross-Country auf zwei Austragungsorte, Crans Montana (Cross-Country) und Zermatt (Short Track) stellen die teilnehmendem Nationen vor logistische Herausforderungen, müssen doch weite Wege zu den Wettkämpfen zurückgelegt werden.
In den Downhill-Wettbewerben, die in Champery ausgetragen werden, ruhen die deutschen Hoffnungen auf Nina Hoffmann und Max Hartenstern, die zuletzt beim Weltcup in Les Gets in die Top-Ten fuhren. Im MTB-Marathon geht German Cycling mit zwei Europameistern ins Rennen, das in Verbier stattfinden wird. Sowohl Adelheid Morath als auch Andreas Seewald konnten bei der EM die Goldmedaille gewinnen und gehen hochmotiviert in der Schweiz an den Start.
Die WM im Kanton Wallis begannen am Montag mit den Entscheidungen im Enduro. Dabei konnte German Cycling die ersten Top-Ten-Resultate erzielen. Im E-MTB Enduro der Frauen belegte Helen Weber den vierten Platz. Im Enduro der Elite Frauen wurde Raphaela Richter Siebte. Juniorin Luise Huber wurde Achte. Bei den Elite Männern belegte Frederik Matz den 14. Platz; im E-MTB Enduro fuhr Nick Willner auf Rang 15. Junior Matthis Fröhlich sorgte als 13. für das beste deutsche Ergebnis.
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