Frankfurt (rad-net) - Am morgigen Dienstag, den 3. Juni, ist der Weltfahrradtag, an dem international für mehr Radverkehr geworben wird. Doch viele Kinder können schlecht oder gar nicht Radfahren und das wirkt sich auch auf ihre Gesundheit und Sicherheit im Straßenverkehr aus. Darum haben der deutsche Radsportverband German Cycling und die Deutsche Verkehrswacht (DVW) ihre Zusammenarbeit in einem bundesweiten Kooperationsprojekt verkündet.
Ziel des Projekts ist es, ungeübten Kindern die Grundlagen des sicheren Radfahrens zu vermitteln und sie nachhaltig fürs Fahrrad zu begeistern. Hierzu werden geschulte Instruktoren aus den Radsportvereinen das Kids-Rad-Diplom anbieten, mit dem spielerisch wichtige Grundfahrtechniken erlernt werden. Die DVW bringt für die Kinder den Aspekt der Verkehrssicherheit ein.
Bernd Dankowski, Präsident von German Cycling, erklärt: «Kinder, die sich für Radsport begeistern, haben Spaß am Fahrrad fahren, sind körperlich fit und zeigen hohe Fahrsicherheit, auch im Straßenverkehr. Mit unserem Kids-Rad-Diplom fördern wir also nicht nur den Sport, sondern unterstützen die Sicherheit der kleinen Verkehrsteilnehmenden. Wir freuen uns, dass die Verkehrswacht diesen Bereich mit ihrer Expertise stärkt.»
Die DVW-Präsidentin Kirsten Lühmann unterstreicht den hohen Bedarf an Fahrradprojekten: «Kinder sollten sicher Fahrrad fahren können! Radfahren ist gesund und umweltschonend und fördert zudem die eigenständige und sichere Verkehrsteilnahme. Doch viele Kinder haben das Radfahren zuhause nicht gelernt oder keine Möglichkeiten zum Üben. Darum setzen wir mit der Radfahrerziehung früh an und schaffen zusätzliche Angebote. Für die breitere Umsetzung haben wir mit German Cycling nun einen erfahrenen Partner.»
Motorische Defizite bei Kindern
Eine Studie von Verkehrswacht und Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zeigt, dass sich die motorischen Voraussetzungen von Kindern bei der Radfahrausbildung verschlechtern und immer mehr sogar kaum noch oder gar nicht sicher auf dem Rad sind. Rückmeldungen aus Schulen und von der Polizei würden den Eindruck bestätigen. Gründe sollen unter anderem der wachsende Bewegungsmangel bei Kindern und fehlende Möglichkeiten, im Wohnumfeld praktische Erfahrungen zu sammeln, sein.
Besonders nach dem Schulwechsel in die Sekundarstufe legen Kinder vielerorts mehr und längere Wege mit dem Rad zurück. Dann steigen allerdings auch die Unfallzahlen. Von den verunglückten Kindern im Alter zwischen 10 und 15 Jahren sind etwa die Hälfte mit dem Fahrrad unterwegs. Um dem entgegenzuwirken, müsse es eine kontinuierliche Radfahrerziehung bis in die Sekundarstufe und eine intensive Grundlagenarbeit geben.
Wie läuft das Kids-Rad-Diplom ab?
In sechs praktischen Trainingseinheiten erlernen die Kinder grundlegende Fahrtechniken. Am Ende des Kurses steht eine praktische Fahrprüfung, in der sie ihr Können an zehn Stationen unter Beweis stellen. Die zehn Kids-Rad-Diplom-Stationen sind Fahrradtechnik-Check, Richtig losfahren, sicher und kontrolliert bremsen, Balance halten, Spur halten, Slalom und Spitzkehren fahren, Bewegungssicherheit, bordsteinhohe Hindernisse überwinden, 1-Kilometer-Ausdauerfahrt und schließlich die Abschlussprüfung, bei der alle Stationen in einem Parcours bewältigt werden.
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