Hahn ging aus dritter Startreihe ins Rennen und musste sich erst einmal nach vorne arbeiten - das gelang der 20-Jährigen aber recht schnell, war bald auf Top-Ten-Kurs und reihte sich dann ganz vorne mit ein. Noch vor Rennhälfte löste sich eine zunächst fünf- und dann dreiköpfige Spitzengruppe mit der deutschen Nationalfahrerin, er späteren Siegerin und Titelverteidigerin Holmgren sowie Tyler Jacobs (Südafrika). Holmgren diktierte das Tempo und konnte vor allem bergauf Lücken reißen, aber die anderen beiden Fahrerinnen kämpften sich immer wieder zurück. Ende der sechsten von acht Runden fuhr die Kanadierin aber auf und davon.

Dann versuchte Tyler Hahn unter Druck zu setzen und hatte schon einige Meter Vorsprung, doch Hahn kam wieder heran und hängte in der Schlussrunde ihre Konkurrentin an einem steilen Anstieg ab, um sich mit 20 Sekunden Rückstand zu Holmgren und sechs Sekunden vor Tyler die Silbermedaille zu sichern.

«Nach dem letzten Weltcuprennen in Les Gets, wo ich nur 23. wurde, konnte ich heute wirklich zeigen, was ich kann. Ich bin so froh mit dieser Medaille, kann es noch gar nicht fassen», jubelte Carla Hahn im Ziel. «An den technischen Passagen habe ich die Lücke zu Holmgren immer wieder schließen können, aber am Berg war sie einfach stärker und ist davongezogen», schilderte die Sindelsdorferin die Entscheidung.

Bundestrainer Marc Schäfer lobte seine Sportlerin: «Carla ist ein ganz starkes Rennen gefahren. Vizeweltmeisterin im zweiten U23-Jahr zu werden, das ist sensationell. Damit war nach den bisherigen Weltcupergebnissen nicht unbedingt zu rechnen - umso schöner, dass es bei der WM geklappt hat. Das gibt ihr für die kommenden Tage sicherlich viel Selbstvertrauen.»

Eine weitere Deutsche war nicht am Start.

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