Anadia (rad-net) - Der deutsche Kurzzeit-Nachwuchs hat am heutigen fünften Wettkampftag der Bahn-Europameisterschaften der Klassen U23 und U19 im portugiesischen Anadia einen kompletten Medaillensatz geholt. Benjamin Bock wurde Europameister im Keirin, Juniorin Emilia Waterstradt fuhr in derselben Disziplin zu Silber und Clara Schneider gewann Bronze im 1000-Meter-Zeitfahren der Frauen U23.
Bock hatte im Keirin-Finale die vorletzte Startposition gezogen, arbeitete sich zwei Runden vor Schluss aber nach vorne und nahm bei anderthalb noch zu fahrenden Runden die Spitze. Die verteidigte der 17-Jährige souverän und gewann deutlich vor dem Briten Archie Gill, dem er gestern noch im Sprint-Finale unterlegen war. Dritter wurde Dovydas Cinga (Litauen). «Ich habe gemerkt, dass ich den Hoffnungslauf nochmal gebraucht habe, um mich freizufahren. Danach haben sich die Beine deutlich besser angefühlt. Beim Warmfahren hatte ich ein gutes Gefühl und habe gedacht 'jetzt oder gar nicht' und dann hat es funktioniert», sagte Bock nach dem Rennen. «Mein Angriff im Finale kam dann komplett aus dem Bauch heraus. Ich habe einfach darauf vertraut was ich kann oder auch nicht kann.»
Für Bock war es bereits die dritte Medaille bei diesen Titelkämpfen, nachdem er schon zweimal Silber im Sprint und Teamsprint holte. «Ich bin super glücklich mit den Ergebnissen bei dieser EM», so Bock.
Auch Waterstradt hatte sich schon früh an die Spitze gesetzt und lag lange in Führung, doch wenige Meter vor der Ziellinie konnte sich noch die Italienerin Siria Trevisan an der Sprint-Europameisterin vorbeischieben. Am Ende standen auch für sie eine Gold- und zwei Silbermedaillen in der EM-Bilanz. «Es lief für mich super bei dieser EM. Ich bin sehr froh über meine Leistungen», freute sich die 17-Jährige. Im Kleinen Finale um die Plätze sieben und aufwärts belegte Lara Colberg den dritten Platz und wurde damit als Gesamtneunte gewertet.
Die beiden deutschen U23-Sprinterinnen Clara Schneider und Anastasia Kuniß hatten sich im 1000-Meter-Zeitfahren souverän für das Finale der besten Acht qualifiziert. Dort fuhr Schneider eine Zeit von 1:07,394 Minuten und reihte sich hinter der Russin Alina Lysenko (1:06,567) und Rhian Edmunds (1:07,364) aus Großbritannien ein. Kuniß belegte mit einer Fahrzeit von 1:08,740 Minuten den siebten Platz.
Im Omnium der Frauen U23 belegte Messane Bräutigam den vierten Platz. Sie war nach Scratch, Temporennen und Ausscheidungsfahren als Gesamtzweite in das abschließende Punktefahren gestartet. Doch dort konnte sie nur zweimal zwei Punkte hinzugewinnen, während die beiden Konkurrentinnen, die noch an ihr vorbeizogen jeweils einen Rundengewinn vollzogen. Max-David Briese wurde im Omnium der Männer U23 Siebter. Er mischte im Punktefahren vorne mit und war zwischenzeitlich sogar auf Podestkurs, konnte seine Position aber bis zum Ende nicht behaupten.
Im Punktefahren der Junioren belegte Raul Esch auch den undankbaren vierten Platz - nur einen Zähler hinter dem Bronzerang. Der 16-Jährige fuhr ein starkes Rennen, konnte zwei Rundengewinne herausholen und schob sich mit dem Gewinn der doppelt zählenden Schlusswertung noch auf Rang vier. Bei den Juniorinnen wurde Sophie Schröder in derselben Disziplin 21.
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