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Mike Kluge gilt als einer der ersten deutschen Mountainbike-Pioniere. Foto: Hennes Roth
24.03.2020 13:51
Mike Kluge: «MTB-WM wird eine große Party»

Albstadt (rad-net) - Mike Kluge, einer der ersten deutschen Mountainbike-Pioniere, arbeitet als Botschafter für die kommenden UCI Mountainbike-Weltmeisterschaften in Albstadt. In einem Interview berichtete der zweifache MTB-Weltcupsieger nun, warum der Radsport und insbesondere das Mountainbike so aufregend für ihn ist.

«Ich mochte an dem Rad mehrere Sachen. Die Räder waren schon mal stabiler. Cool war auch, dass ich damit meinen Klassenkameraden mitnehmen konnte. Das Rad hatte für mich eine große Bedeutung», erinnert sich der heute 57-Jährige an seine Anfänge auf einem Bonanazarad zurück, die damals mit dem sportlichen Aspekt des Rennsports noch nicht sehr viel gemeinsam hatten. «Es war aber auch der Weg zur Schule, der mir zu Fuß zu langweilig war und zu lange gedauert hat. Da war mit dem Fahrrad eine Effizienz da und ich hatte Spaß.».

Die Initialzündung zum Radrennen habe ihm die Tour de France 1977 gegeben, bei der Dietrich Thurau einige Etappen im Gelben Trikot gefahren ist. «Ich habe mir dann ein Rennrad gekauft, ein Peugeot - die Marke, die Thurau fuhr. Ich glaube, das haben damals alle gemacht», so der gelernte Zahntechniker, der sein erstes Rennen bei einem Hobby-Wettbewerb bestritt, zu dem ihn seine Eltern angemeldet hatten. «Sie haben mich angemeldet, ich bin drei Rennen gefahren und habe alle drei gewonnen. Dann dachte ich, ist ja cool, Fahrrad fahren ist ja einfach».

Wie wenig Erfahrung er jedoch wirklich gehabt hat, habe sich gezeigt, nachdem er von seinem Vater bei einem Verein angemeldet worden war und in seinen ersten Lizenz-Rennen überrundet wurde. «Ich hatte keine Ahnung von Windschatten fahren. Erst mal habe ich festgestellt, was es heißt, Blutgeschmack im Mund zu haben.» Irgendwann habe er den Windschatten jedoch begriffen und seine Bremsaktivität eingeschränkt, sodass das Rad besser lief: «Dann war ich irgendwann mit dabei und schließlich habe ich das Rollberg-Rennen in Neukölln gewonnen. Das war ein richtig schweres Rennen mit Kopfsteinpflaster und vielen Kurven. Ein bisschen Paris-Roubaix», erzählt Kluge, der damals 17 Jahre alt war, von dem Berliner Klassiker.

Im Cyclocross habe sich sein Talent hingegen schon früher gezeigt: «Da wurde ich in der U17 auch schon Berliner Meister in dieser Disziplin. Mit dem Reindriften, Rumspringen, auch mal Stürzen, Aufstehen, wieder Stürzen, das fiel mir leichter und es machte mir Spaß diesen Grenzbereich herauszufinden.» Damals habe er auch schon angefangen, sich mit den Feinheiten des Lenkens in Kurven zu beschäftigen, sodass er in den Rennen einige Meter gut machen konnte und auch das Wissen um den richtigen Reifendruck habe ihm bei den Straßenrennen geholfen.

Insbesondere seine Trainer Gerald Schultz und Wolfgang Schulze haben dem Fahrer laut eigener Aussage die nötige Härte verpasst: «Ich habe früh verstanden, was es heißt, eine hohe Frequenz fahren zu können. Oder im Extrem auch mal einen dicken Gang fahren zu können. Das habe ich später auch auf der Bahn gemerkt, als ich Sechstagerennen gefahren bin.»

Doch neben seinen guten sportlichen Leistungen hat Kluge auch außerhalb der Rennstrecken die Aufmerksamkeit auf sich gezogen - jedoch nicht im positiven Sinne. Durch ungefragte Meinungsäußerungen und Aktionen, wie seinem Boykott der Cross-WM 1987 in Hägendorf (Schweiz), verpasste der Fahrer die Nominierungen zu den Olympischen Spielen 1984 und 1988. Nach eigener Aussage gehörte er 1984 zu den zwei oder drei besten Rennfahrern auf der Straße und bei einem Aufgebot von zwölf Rennfahrern wurde er nicht mitgenommen. «Die geforderten Ergebnisse habe ich jedenfalls erfüllt. Aber vielleicht hatte man Angst, dass der Kluge in Südkorea auch wieder Rabatz macht, weil ihm irgendwas nicht passt.»

Nach den Spielen 1988 nahm er schließlich Abstand vom Sport und zog zu seiner damaligen Freundin nach Kalifornien. Dort hatte er bereits zwei Angebote von Radsportteams ausgeschlagen, als er zum Mountainbike-Weltcup in Berlin eingeladen wurde. «[Mountainbike] hatte ich noch nie gesehen, kannte ich nicht. Ich habe mich dann informiert und habe mir in Kalifornien mal die Räder angeschaut. Ich dachte, die sehen ja irgendwie cool aus. Ein paar Tage später haben wir telefoniert, ich habe meine Bedingungen genannt und die haben die auch erfüllt.» So fuhr Kluge bei dem Weltcup auf Rang zwei und begann 1989 seine zweite Karriere als Mountainbiker.

1992 gewann Kluge den europäischen Downhill-Weltcup in Kaprun (Österreich), doch diese Disziplin verließ er wieder, nachdem klar war, das sie nicht olympisch werden würde. Somit konzentrierte er sich auf Cross-Country, das er damit auch in Deutschland populärer machte.

Mit 30 Jahren beendete Mike Kluge schließlich seine abwechslungsreiche Karriere und zog sich zunächst wieder aus der Szene zurück. Mittlerweile hat Kluge wieder einen engeren Draht zum professionellen Radsport, nachdem er als Co-Kommentator für den Cross-Country Weltcup-Livestream engagiert wurde. Die Entwicklungen seiner Disziplin, sieht der ehemalige Deutsche Meister und zweifache Weltcupsieger gespalten: «Gefühlt würde ich sagen, es muss alles wie ein Uhrwerk laufen. Für individuelle Aktion ist weniger Platz. Es ist sehr professionell geworden. Ich mag es nicht, wenn man künstlich Rock Garden einbaut, die spätestens bei Nässe gefährlich werden. Die Leute fahren da ohne Protektoren drüber und wer stürzt, verletzt sich fast zwangsläufig. Für mich ist das kontraproduktiv.» Trotzdem sei die professionelle Aufstellung positiv zu bewerten und auch die Kürzung der Strecken auf vier bis sechs Kilometer habe dem Sport gut getan.

Die Weltmeisterschaft in Albstadt ist nach 25 Jahren die erste auf deutschem Boden, worauf sich Kluge freut: «Das wird schon eine große Party werden. Und für die Athleten ist die Möglichkeit eine WM in Deutschland fahren zu können, natürlich von großem Wert. Ich hoffe, dass die Athleten das für sich in Albstadt auch nutzen. Mein erster WM-Titel im Cyclo-Cross, das war ja in München und das war live im Fernsehen. Davon habe ich richtig profitiert.».

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