Biella (rad-net) – UAE Team Emirates – XRG hat nach der Lombardei-Rundfahrt (UCI 1.UWT) auch die gestrige Trofeo Tessile & Moda (UCI 1.1) im Piemont dominiert – und damit einmal mehr seine erdrückende Überlegenheit im Spätherbst der Saison unter Beweis gestellt. Adam Yates gewann das Rennen vor Mathys Rondel (Tudor), Yates Teamkollege Jay Vine komplettierte das Podium. Doch nicht alle Fahrer zeigten sich begeistert von der kompromisslosen Machtdemonstration des Teams.
«Ich habe auf den ersten Kilometern sehr gelitten. Lombardei steckte mir noch in den Beinen. Als es in den Anstieg ging, wurde es besser, aber UAE war unglaublich stark. Sie attackierten pausenlos. Als Yates und Rondel attackierten, konnte ich nicht mehr folgen», erklärte Christian Scaroni (XDS – Astana), der als Vierter ins Ziel kam.
In der Folge kämpfte Scaroni in der Verfolgergruppe um den dritten Platz. «Ich habe mich gefragt, ob sie uns vielleicht das Podium überlassen, aber sie wollten den dritten Platz auch. Jedes Mal, wenn ich näher an Vine herankam, klebte Pavel Sivakov an meinem Hinterrad. Wenn sie so stark sind, kann man nichts machen», berichtete der Italiener.
Nach dem Rennen äußerte Scaroni gegenüber den Medienvertretern dennoch Kritik an der Teamtaktik von UAE: «Als sie mir sagten, dass sie auch das Podium wollten, dachte ich mir: Das ist keine sehr menschliche Entscheidung. Wenn man das Rennen schon gewonnen hat, warum nimmt man anderen Teams noch dieses kleine Stückchen Sichtbarkeit?»
Trotz seiner Enttäuschung zeigte der 26-Jährige Verständnis: «Am Ende ist es ihre Entscheidung. Ob man sie teilt oder nicht. Sie haben getan, was von ihnen verlangt wurde.»
Mit dem Sieg von Yates feierte UAE bereits den 94. Saisonsieg – ein neuer Rekordwert, der die Dominanz des Teams um Tadej Pogačar auch in Zahlen unterstreicht.
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